Uwe Schreiner (links) und SSV-Vorsitzender Roland Merker sehen die Existenz der DLRG-Ortsgruppe gefährdet.Foto: Jürgen Drüke

UWE SCHREINER (LINKS) UND SSV-VORSITZENDER ROLAND MERKER SEHEN DIE EXISTENZ DER DLRG-ORTSGRUPPE GEFÄHRDET.

FOTO: JÜRGEN DRÜKE

Höxter WB vom 20.11.2021

Fünf Euro pro Bahn und pro Stunde. Das war am Donnerstagabend der Vorschlag der Verwaltung in der Bäder-Entgeltordnung der Stadt. Dieser sollte für die wassersporttreibenden Vereine vom Rat beschlossen werden. Der Beschlussvorschlag fand zunächst nicht die Zustimmung und wurde an den Schulausschuss zurückverwiesen.

In der ursprünglichen Entgeltordnung waren die wassersportreibenden Vereine mit zehn Euro pro Bahn und pro Stunde belegt worden. Bürgermeister Daniel Hartmann erklärte in der Ratssitzung in der Stadthalle dazu: „Es hat ein Gespräch mit dem Stadtsportverband und der DLRG-Ortsgruppe gegeben. Wir schlagen eine Reduzierung um 50 Prozent von zehn auf fünf Euro vor.“ Alle Fraktionen hatten kurzfristig eine Tischvorlage erhalten, in welcher der modifizierte Vorschlag vorgestellt worden war.

DLRG-Ortsgruppen-Vorsitzender Uwe Schreiner, dem vom Rat das Rederecht eingeräumt worden war, stellte zunächst fest: „Mir war nicht bekannt, dass heute Abend ein Vorschlag von der Verwaltung gemacht wird.“ Schreiner, der auch als Vertreter des Stadtsportverbands und Mitglied des Bäderausschusses sprach, sieht bei zehn Euro pro Bahn und pro Stunde die Existenz der DLRG-Ortsgruppe langfristig gefährdet: „Sollte es für die kommenden Jahre bei der geplanten Entgeltordnung und dem Preis von zehn Euro bleiben, kommen auf die DLRG Mehrkosten in Höhe von 3750 Euro zu. Das führt dazu, dass wir einen Fixkostenanteil von voraussichtlich rund 5600 Euro pro Jahr haben.“ Das würde bei aktuell 55 Mitgliedern und 46 Trainingsabenden für jedes Mitglied einen Mehraufwand von 68 Euro pro Jahr bedeuten. „Wir sind nicht in der Lage, diese Mehrkosten zu bewältigen und müssen spätestens in drei Jahren unseren Verein auflösen, da bis dahin sämtliche Reserven aufgebraucht wären“, erklärte Schreiner. Ein weiterer Verein, der einen maßgeblichen Anteil bei der Aus- und Fortbildung von Schwimmerinnen und Schwimmern hätte, würde damit von der Bildfläche verschwinden. „Die Leidtragenden sind letztendlich die Kinder und Jugendlichen, die in der Vergangenheit durch Pandemie und Bäderschließungen schon genug gelitten haben.“

Auch Rettungsschwimmabzeichen für angehende Polizisten, Lehrkräfte und Bundeswehrangehörige könnten in Höxter nicht mehr in diesem Umfang abgenommen werden. Wachdienste am Godelheime See würden ausfallen, die Unterstützung bei der Aufsicht im Freibad würde gefährdet. Der Rat wies das Thema Entgelt für die wassersportreibenden Vereine nach Diskussion an den Schulausschuss zurück.